Abenteuersport mit Handicap: Gemeinsam auf den höchsten Berg Deutschlands
Guten Morgen, wie war Ihr Stuhlgang gestern?
Was war das denn jetzt, der Hüttenwirt ist ja komisch drauf. Das Bettenlager ist so leer und steril, hier stimmt was nicht. Das ist gar nicht die Knorr Hütte – ich liege auf Station D im Krankenhaus von Garmisch. Der Plan war ein anderer.
Abenteuersport mit Handicap: Gemeinsam auf den höchsten Berg Deutschlands
Guten Morgen, wie war Ihr Stuhlgang gestern?
Was war das denn jetzt, der Hüttenwirt ist ja komisch drauf. Das Bettenlager ist so leer und steril, hier stimmt was nicht. Das ist gar nicht die Knorr Hütte – ich liege auf Station D im Krankenhaus von Garmisch. Der Plan war ein anderer.




Mit der Neuroswing Orthese auf Tour
Mit der Neuroswing Orthese auf Tour
Mit dem Inklusionsteam Abenteuer Aufwind des Sportbund Bottrop wollte ich mit 15 anderen Teilnehmern in 2 Tagen die Zugspitze besteigen – 8 Menschen mit Handicap und 8 Bergführer. Ich hatte mich trotz MS bedingter starker Spastik in den rechten Extremitäten und ausgeprägter Fussheberschwäche körperlich gewissenhaft auf die Tour vorbereitet. Das Sanitätshaus Willecke aus Oberhausen hat mir für diese Tour eine Neuroswing Orthese zur Verfügung gestellt, ohne die ich nie hätte loslaufen können.
Mit dem Inklusionsteam Abenteuer Aufwind des Sportbund Bottrop wollte ich mit 15 anderen Teilnehmern in 2 Tagen die Zugspitze besteigen – 8 Menschen mit Handicap und 8 Bergführer. Ich hatte mich trotz MS bedingter starker Spastik in den rechten Extremitäten und ausgeprägter Fussheberschwäche körperlich gewissenhaft auf die Tour vorbereitet. Das Sanitätshaus Willecke aus Oberhausen hat mir für diese Tour eine Neuroswing Orthese zur Verfügung gestellt, ohne die ich nie hätte loslaufen können.




Am Freitag sind wir früh in Ehrwald bei kalten, aber guten Bedingungen gestartet. Die Wettervorhersage für die beiden Tage war nicht so gut, aber das Team stieg zuversichtlich in den Bus zur Ehrwaldbahn.
Nach der Fahrt mit der Gondel zur Ehrwaldalm wurde die Ausrüstung noch einmal kontrolliert, dann startete unsere Expedition Richtung Knorr Hütte.
Bei sehr guten Bedingungen gewannen wir schnell an Höhe. Mit Handicap ging das, wie erwartet, deutlich langsamer – ich wurde dabei aber sehr gut unterstützt von 2 sehr bergerfahrenen Begleitern.
Am Freitag sind wir früh in Ehrwald bei kalten, aber guten Bedingungen gestartet. Die Wettervorhersage für die beiden Tage war nicht so gut, aber das Team stieg zuversichtlich in den Bus zur Ehrwaldbahn.
Nach der Fahrt mit der Gondel zur Ehrwaldalm wurde die Ausrüstung noch einmal kontrolliert, dann startete unsere Expedition Richtung Knorr Hütte.
Bei sehr guten Bedingungen gewannen wir schnell an Höhe. Mit Handicap ging das, wie erwartet, deutlich langsamer – ich wurde dabei aber sehr gut unterstützt von 2 sehr bergerfahrenen Begleitern.




Bei der ersten Rast auf der Hochfeldern Alm, die bereits geschlossen war, hatten wir lt. Beschilderung schon die Hälfte der Gehzeit hinter uns. Es sollte anders kommen.
Das Blau am Himmel wurde immer mehr verdrängt, der Weg steiler und schwieriger – für mich jedenfalls. Ohne die Orthese wäre die Tour hier für mich schon lange zu Ende gewesen. Bis zum Feldernjöchel (2045 m) wurde es immer feuchter und kälter, zum Teil über Wiesenwege mit cm dickem Schlamm unter den Schuhen. Nach dem Jöchel kam die für mich erste schwierigere Passage, da schmal, abfallend und sehr schlammig. Mit Hilfe war das noch ganz gut zu bewältigen, ich merkte aber schon, dass die Kälte meine Beweglichkeit deutlich einschränkte.
Der Weg bis zum Gatterl war dann eine Herausforderung – über nasse, verschlammte Wiesenwege immer mal wieder bergab, mehr rutschend und stolpernd wie laufend erreichten wir dann die Drahtseilpassage am Gatterl. Gemsen über und unter uns beobachteten dann wie ich am Seil gesichert den ausgesetzten Teil zum alten Grenzübergang überwinden musste. Die Spastik war mittlerweile so stark, dass ein Begleiter helfen musste meinen rechten Fuss auf den nächsten Tritt zu setzen. Gemeinsam haben wir diese Passage bei immer schlechter werdenden Bedingungen geschafft.
Bei der ersten Rast auf der Hochfeldern Alm, die bereits geschlossen war, hatten wir lt. Beschilderung schon die Hälfte der Gehzeit hinter uns. Es sollte anders kommen.
Das Blau am Himmel wurde immer mehr verdrängt, der Weg steiler und schwieriger – für mich jedenfalls. Ohne die Orthese wäre die Tour hier für mich schon lange zu Ende gewesen. Bis zum Feldernjöchel (2045 m) wurde es immer feuchter und kälter, zum Teil über Wiesenwege mit cm dickem Schlamm unter den Schuhen. Nach dem Jöchel kam die für mich erste schwierigere Passage, da schmal, abfallend und sehr schlammig. Mit Hilfe war das noch ganz gut zu bewältigen, ich merkte aber schon, dass die Kälte meine Beweglichkeit deutlich einschränkte.
Der Weg bis zum Gatterl war dann eine Herausforderung – über nasse, verschlammte Wiesenwege immer mal wieder bergab, mehr rutschend und stolpernd wie laufend erreichten wir dann die Drahtseilpassage am Gatterl. Gemsen über und unter uns beobachteten dann wie ich am Seil gesichert den ausgesetzten Teil zum alten Grenzübergang überwinden musste. Die Spastik war mittlerweile so stark, dass ein Begleiter helfen musste meinen rechten Fuss auf den nächsten Tritt zu setzen. Gemeinsam haben wir diese Passage bei immer schlechter werdenden Bedingungen geschafft.




Es wurde immer später, am alten Tor an der Grenze Österreich Deutschland war keine Zeit mehr für Fotos. Auf der anderen Seite, die Hütte war schon zu sehen (ganz klein) wurde der Weg für mich nicht leichter. Immer wieder glatte Stufen berauf und bergab – was für einen Gesunden leicht, wurde für mich durch die zunehmende Spastik immer schwerer – ein erstes Mal hörte ich das Wort Heli. „Könnt Ihr vergessen, bis zur Hütte schaffe ich es“, aber schon wenig später musste ich einsehen, dass es keine Alternative gab. Auch für die Helfer würde es zu spät werden, die Kälte setzte allen schon sehr zu – kein guter Zeitpunkt nur an die eigenen Ziele zu denken.
Die Bergwacht wurde angerufen und schickte nach kurzer Positionsbestimmung den Heli. Einige Meter oberhalb des Trails wurden zwei Bergretter abgesetzt und erkundigten sich nach meiner Situation. Der Hubschrauber parkte ca 300 m entfernt. Ich hätte ihn laufend erreichen können, die Zeit drängte wegen der Wettersituation aber und so entschieden sich die beiden Bergretter für die Windenbergung. Ich wurde gesichert, einhakt, hoch- und in den Heli gezogen, der Zweite brachte meinen Rucksack mit, Tür zu und ab ins Tal. 15 Minuten später saß ich im Rolli auf dem Weg in den Schockraum. Das Notfallteam hat mich schnell mit Wärme und Energie versorgt, nach gut 4h war ich durch- und auf einem Zimmer eingecheckt.
Es wurde immer später, am alten Tor an der Grenze Österreich Deutschland war keine Zeit mehr für Fotos. Auf der anderen Seite, die Hütte war schon zu sehen (ganz klein) wurde der Weg für mich nicht leichter. Immer wieder glatte Stufen berauf und bergab – was für einen Gesunden leicht, wurde für mich durch die zunehmende Spastik immer schwerer – ein erstes Mal hörte ich das Wort Heli. „Könnt Ihr vergessen, bis zur Hütte schaffe ich es“, aber schon wenig später musste ich einsehen, dass es keine Alternative gab. Auch für die Helfer würde es zu spät werden, die Kälte setzte allen schon sehr zu – kein guter Zeitpunkt nur an die eigenen Ziele zu denken.
Die Bergwacht wurde angerufen und schickte nach kurzer Positionsbestimmung den Heli. Einige Meter oberhalb des Trails wurden zwei Bergretter abgesetzt und erkundigten sich nach meiner Situation. Der Hubschrauber parkte ca 300 m entfernt. Ich hätte ihn laufend erreichen können, die Zeit drängte wegen der Wettersituation aber und so entschieden sich die beiden Bergretter für die Windenbergung. Ich wurde gesichert, einhakt, hoch- und in den Heli gezogen, der Zweite brachte meinen Rucksack mit, Tür zu und ab ins Tal. 15 Minuten später saß ich im Rolli auf dem Weg in den Schockraum. Das Notfallteam hat mich schnell mit Wärme und Energie versorgt, nach gut 4h war ich durch- und auf einem Zimmer eingecheckt.




Also Krankenhaus statt Alpenhütte für mich. Der Rest der Truppe konnte – auch mit Handciap – am nächsten Tag bei reichlich Neuschnee und Sturmböen bis Sonnalpin laufen, dann mit der Gondel auf die Zugspitze und zurück ins Tal gelangen. Alle relativ unversehrt und um ein grandioses Erlebnis reicher.
Mit MS oder anderem Handicap auf den höchsten Berg Deutschland ist möglich, das haben wir gezeigt. Das aber auch nicht alles planbar ist zeigt unser Beispiel auch – aber: wer es nicht versucht …….. etwas geht immer.
Danke an alle die zum Erfolg des Projektes beigetragen haben, besonders auch an die Bergrettung und das Notfallteam des Krankenhaus Garmisch.
PS: Bei Interesse an Orthesen melden Sie sich bitte bei Herrn Kay Czappa.
Also Krankenhaus statt Alpenhütte für mich. Der Rest der Truppe konnte – auch mit Handciap – am nächsten Tag bei reichlich Neuschnee und Sturmböen bis Sonnalpin laufen, dann mit der Gondel auf die Zugspitze und zurück ins Tal gelangen. Alle relativ unversehrt und um ein grandioses Erlebnis reicher.
Mit MS oder anderem Handicap auf den höchsten Berg Deutschland ist möglich, das haben wir gezeigt. Das aber auch nicht alles planbar ist zeigt unser Beispiel auch – aber: wer es nicht versucht …….. etwas geht immer.
Danke an alle die zum Erfolg des Projektes beigetragen haben, besonders auch an die Bergrettung und das Notfallteam des Krankenhaus Garmisch.
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